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1987 St.Georgsritt in Kallmuth Eifel
Der St. Georgsritt
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der Prozession

 

Eifel - Region mit reichlicher NAtur und Kultur.

St. Georgsritt 1987

Hl. Messe und Predigt: Regionaldekan Bernhard Frohn

Evangelium: Mt. 10,26 ff 

Liebe Reiter, liebe Schwestern und Brüder!
 Nachdem wir dieses Evangelium gehört haben, sollten wir uns noch einmal kurz besinnen und fragen: Wozu haben wir diesen Ritt gemacht? Wozu sind wir jetzt hier mit so vielen Reitern und ihren Tieren zusammen? 
Weil es eine Tradition ist?  Gut und schön!
Aber andere Traditionen haben wir längst aufgegeben.

Weil es Spaß macht, mit so vielen Reitern zusammenzukommen? Ja, warum nicht!
Aber das könnten wir auch ohne Gottesdienst organisieren.
 Um die Tiere hier segnen zu lassen? Ja, das ist es sicher, was die Pferdehalter und Reiter hauptsächlich suchen. Und es ist eine gute Sache, seine Liebe zu einem Tier auch dadurch zu zeigen,, dass man es unter den besonderen Schutz seines Schöpfers stellt.
 Aber das setzt eines voraus: dass wir selbst, wir die Menschen, - ein jeder, der sein Tier zu diesem Zweck  nach hier geführt hat -, an eben diesen Schöpfer glaubt. Gott ist unser gemeinsamer Schöpfer. Er hat uns geschaffen so wie er unsere prächtigen Gefährten, die Tiere geschaffen hat.
 Es geht also darum, dass wir Gott die Ehre geben.
Der Anlass, aus dem das ganze hier veranstaltet wird, ist das Fest des heiligen Georg, des Pfarrpatrons von Kallmuth.
Vom heiligen Georg wissen wir nicht allzu viel. Es gibt die großartige Legende, die in vielen Bildern dargestellt worden ist und Ursache wurde für die Pferdesegnung an seinem Fest. Der heilige Georg tötet hoch zu Pferd einen Drachen und rettet so eine Jungfrau davor, als Opfer von ihm verschlungen zu werden. Doch diese schöne Legende ist erst im 11. Jhdt. entstanden. Was wir vom heiligen Georg wissen, ist eigentlich nur, dass er als römischer Offizier in der Verfolgung unter Diokletian vermutlich im Jahre 304 [303] im Heiligen Land  als Märtyrer gestorben ist.
 Ich finde, das ist Anlass genug, um diese Reiterprozession und diesen Gottesdienst zu veranstalten.
Georg hat sein Leben eingesetzt, um Gott die Ehre zu geben. So ist er uns ein Vorbild und ein Fürsprecher bei Gott geworden dafür, dass auch wir Gott die Ehre geben.
Gott die Ehre zu geben, das ist nicht mit ein paar schönen Worten getan. Gott die Ehre zu geben, das kann das Leben kosten.
Das zeigt uns das Beispiel der Frau, die zu dieser Stunde in Köln von Papst

Johannes Paul II seliggesprochen wird.
Edith Stein ist eine Märtyrerin unseres Jahrhunderts. Als Jüdin war sie Christin und Ordensfrau geworden und wurde im KZ Auschwitz umgebracht.
In unserem aufgeklärten Jahrhundert gibt es leider nicht weniger sondern mehr Märtyrer, die für ihren Glauben und ihre Treue zu Gott sterben müssen, als zur Zeit des heiligen Georg während der Christenverfolgung durch Diokletian.

Das sollten wir an diesem Tage nicht vergessen. Wir sind den Mitchristen, die jetzt wegen ihres Glaubens verfolgt werden, unsere Solidarität und unser Gebet schuldig. Wir sind es ihnen vor allem schuldig, dass auch wir Gott die Ehre geben. „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können!“ sagt Jesus im Evangelium. Bei uns im Land gibt es keine Christenverfolgung. Wir brauchen gegenwärtig nicht zu fürchten, dass wir wegen unseres Glaubens getötet werden könnten.
 Aber Menschenfurcht, ja feige Angst vor den Menschen, die kennen auch wir. Oder gehen wir niemals den Weg des geringeren Widerstandes? Oder halten wir niemals den Mund, wo wir eigentlich reden müssten, z.B. um Vorurteilen und Verleumdungen entgegenzutreten? Oder sind wir immer bereit, den Schwächeren zu helfen und dem beizustehen, dem Unrecht geschieht? Oder haben wir überall den Mut, uns zu dem zu bekennen, was wir glauben oder für richtig halten?
 Wer von uns kann das für sich in Anspruch nehmen? Ich kann es leider nicht.
 Wir müssen uns also dazu bekehren, Gott wieder die Ehre zu geben. Jesus sagt, wir sollen daran denken, dass Gottes Macht größer ist als die der Menschen und dass wir unserem Vater mehr wert sind als alle Spatzen.
Ja, darum geht’s, dass wir wieder glauben, dass Gott größer ist und wichtiger als alles, was uns Angst machen kann. „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ das hat der erste Papst, das hat Petrus gesagt, als der Hohe Rat der Juden ihm verbieten wollte, weiter von Jesus zu sprechen. Gott ist größer und wichtiger. Und Gott ist der Vater, der uns liebt. Seine Liebe ist stärker als die Verachtung und der Hass der Menschen, die uns treffen können. Seine Liebe ist auch stärker als der Tod. Georg und Edith Stein und Maximilian Kolbe und die vielen tausend Märtyrer unserer Tage, die der Christenverfolgung in Ländern des Kommunismus, durch den kämpferischen Islam aber auch durch totalitäre Regime im Westen zum Opfer gefallen sind, sie alle leben in, bei und mit Gott. Sie alle sind Fürsprecher bei Gott, dass auch wir Gott die Ehre geben, dass auch wir das Leben haben und bewahren, das nur Gott, unser Schöpfer, uns geben kann.


In der Bildmitte: Pastor B. Frohn, damals Regionaldekan in der Region Eife

1666 "Jährliche Procession St. Georgii mit woll herbrachter Feijer" - Wurzeln und Quellen.
1953 - Erster St Georgsritt
1977 - Jubiläumsritt
25. St. Georgsritt in Kallmuth
1987 Barocke Figur des St. Georg nach Kallmuth zurück
1984 - Weihbischof August Peters beim St. Georgsritt in Kallmuth: Fotos + Text seiner Ansprache.
1987 - Reginaldekan Bernhard Frohn beim St. Georgsritt.
Fotos u. Ansprachentext.
2002- Jubiläumsritt
50. St. Georgsritt in Kallmuth - Weihbischof Dr. Gerd Dicke beim 50. Georgsritt.
2007 - Diözesanbischof Heinrich Mussinghoff beim St. Georgsritt in Kallmuth. Ansprache: Originalton.
2011 - Reiter machten sich rar und verpassten ein farbiges, frohes Fest der Pfarrgemeinde.
2002- Jubiläumsritt
Vorbereitungen und Feiern / 50. St. Georgsritt
 

 

 

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